Inhaltliche Ausrichtung
Wohl jedem Kolpingmitglied sind die nebenstehenden Begriffspaare geläufig. Ein nach der ersten Generalversammlung zur Gründung des "Rheinischen Gesellenbundes" 1850 herausgegebenes Vereinsliederbuch verbreitete sie weitum. Treffsicher und prägnant kommt in ihnen die inhaltliche Ausrichtung zum Ausdruck, an der Adolf Kolping seine Gemeinschaft orientieren wollte und rasch breiteten sich die auf diesen Gedanken beruhenden Gesellenvereine aus. Nur wenige Jahre später ist es auch 1858 in Wels soweit, dass von diesen Ideen Adolf Kolpings inspirierte Menschen unseren Verein gründen. 160 Jahre sind diese Grundsätze seither in unserer Stadt lebendig.
Auch wenn die Ausdrucksformen den geänderten Sprachgewohnheiten und den so vielfältig veränderten Lebensumständen angepasst wurden: die spezifische Verknüpfung von Religiosität mit Bildung, sozialem Engagement und Geselligkeit in einer familienhaften Gemeinschaft ist das Charakteristische jeder Kolpingsfamilie und die Verbindung dieser Leitmotive und ihre praktische Verwirklichung so aktuell und zeitgemäß wie einst.
Religiosität
Der christliche Glaube war für Adolf Kolping das unabdingbare Fundament seines gesellschaftlichen Engagements und die Kraftquelle bei seinen unermüdlichen Anstrengungen, die soziale Lage der von den ökonomischen Umbrüchen seiner Zeit an den Rand gedrängten, unter unmenschlichen Bedingungen leidenden Mitmenschen zu verbessern.
Diese religiöse Basis unterscheidet Adolf Kolping und sein Werk von allen rein profan motivierten Hilfstätigkeiten und Unterstützungsleistungen bis heute.
Bildung
Die Ermöglichung einer beruflichen Ausbildung, die Motivation des einzelnen zur Qualifizierung im Beruf, aber auch zur Entfaltung seiner Fähigkeiten und Neigungen und zur Vertiefung und Ausweitung des Wissens und der Bildung waren zentrale Anliegen Adolf Kolpings, für die er auch mit seinem eigenen Lebensweg ein vorbildliches Beispiel bot.
In Zeiten der Globalisierung und der gigantischen Ausuferung an jederzeit verfügbaren Informationen wird neben einer fundierten berufsbezogenen Aus- und Weiterbildung die Bildung als Fähigkeit, Wichtiges und Richtiges von Unwichtigen und Unrichtigem zu unterscheiden, als Grundlage für die Orientierung bei wichtigen Entscheidungen und nicht zuletzt als Quelle für ein Sinn erfülltes Leben immer wichtiger.
Die Bereitschaft zur Horizonterweiterung und das Offensein für neue Erfahrungen und Erkenntnisse sind hiefür notwendig.
Soziales Engagement
Die gravierenden Auswirkungen der gesellschaftlichen Umwälzungen im Gefolge der industriellen Revolution auf die arbeitenden und Arbeit suchenden Menschen waren für Adolf Kolping der Anlass, die Lage der Menschen zu verbessern und ihre Nöte zu lindern. Mit Recht gilt Adolf Kolping daher als Pionier eines in der Praxis konkret werdenden, sozial engagierten Christentums.
Auch wenn seither große Fortschritte erzielt werden konnten und die Probleme sich verändert und verlagert haben, ist unsere Welt mehr denn je alles andere als heil. Auch heute bedarf es des tätigen Einsatzes zur Linderung der Sorgen der Menschen, die viele verschiedene Gesichter haben.
Geselligkeit
Religiös geleiteter Einsatz für den anderen sowie beruflicher Erfolg und Tüchtigkeit sind alleine nicht ausreichend für ein geglücktes Leben. Es bedarf auch der Dinge, die dem Menschen Freude und Entspannung bereiten und ihm Kraft geben für diese anderen Aufgaben, insbesondere das ungezwungene und fröhliche Zusammensein mit anderen Gleichgesinnten - niemand wusste dies besser als der Rheinländer Adolf Kolping und wohl nicht zufällig sind seine programmatischen Schlagworte einem Liederbuch vorangestellt worden.
Auch bei uns wurde und wird diese Tradition stets gepflegt, sind Theaterstücke aufgeführt, Feste gefeiert und vielfältige gesellige Aktivitäten veranstaltet worden.
Achtung - Achtung
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